K. Kisters1,2, L. Kisters3, A. Kraus3, O. Micke3, F. Tokmak1,3, M. Hausberg2,3,4

1Opreasan Dialyse Zentrum, Herne,2 Med. Univ. Poliklinik, Münster, 3Gesellschaft für Magnesiumforschung, Tutzing, 4Nephrologie, Städt. Kliniken, Karlsruhe, Deutschland.

Background: Veränderungen im Calcium- und Magnesiumhaushalt spielen bekanntlich bei der Pathogenese einer essentiellen Hypertonie und der Arterioskleroseentstehung, besonders bei älteren Patienten, eine wichtige Rolle (1,2). Die sich bereits früh manifestierende erhöhte Calcium Magnesium Ratio, die sich dann mit zunehmendem Alter noch weiter verschlechtert, ist ein gut dokumentierter Parameter bei dieser Erkrankung (3,4).

Da das Serummagnesium nur ca. 1-3`% des Gesamtkörpermagnesiums repräsentiert zeigen wir hier eine neue Methode zur Ergänzung: Ionisiertes Magnesium und Calcium im Blut, viel sensitiver als Frühmarker (5).

Patientengut und Methoden: Wir untersuchten 18 nierengesunde Hypertoniker ohne diuretische Therapie oder Magnesiumsupplementen.  Das ionisierte Magnesium und Calcium und die Ratio der beiden Elektrolyte im Blut wurde mittels eines Prime Plus Gerätes (Nova Medical Andover/Frankfurt, USA/Germany) gemessen.

Ergebnisse: Bei 18 älteren Hypertonikern (älter als 65 LJ.) wurde das ionisierte Magnesium mit 0,55+/- 0,04 mmol/L (normaler Bereich: 0,54-0,8 mmol/L) gemessen. Die ionisierte Calcium Magnesium Ratio betrug 2,33+/- 0,18 (normaler Bereich: kleiner als 2.4). Damit hatten ungefähr 40% der älteren Hypertoniker eine statistisch signifikant erhöhte Calcium Magnesium Ratio (p < 0.01).

Zusammenfassung: Ein Magnesiummangel und eine erhöhte Calcium Magnesium Ratio (ion.) sind bei essentieller Hypertonie und Arteriosklerose bei Älteren von großer pathogenetischer Bedeutung. Im Serum muss der neue untere Normalwert von 0.85 mmol/l eingehalten werden (6).

Literatur

  1. Magnesium in prevention and therapy. Gröber U, Schmidt J, Kisters K. Nutrients. 7(9): 8199-8226, 2015.
  2. Increased calcium/magnesium ratio in young and old spontaneously hypertensive rats: Pathogenetic factor in the development of hypertension and vascular fibrosis. Kisters K, Tokmak F, Gremmler B, Kosch M, Hausberg M. Am. J. Hypertens. 18(2): 295-296, 2005.
  3. Early-onset increased calcium and decreased magnesium concentrations and an increased calcium/magnesium ratio in SHR versus WKY. Kisters K, Wessels F, Tokmak F, Krefting ER, Gremmler B, Kosch M, Hausberg M. Magnes. Res. 17(4): 264-269, 2004.
  4. Calcium, hypertension and loss of bone mineral density in women. Kisters K, Kosch M, Rahn KH, Hausberg M. Am. J. Hypertens. 15(5): 475-476, 2002.
  5. Importance of lowered ionized magnesium concentrations in elderly hypertensives. Kisters K, Wroblewski F, Deutsch A, Kisters L, Gröber U, Westhoff T. Am. J. Biomed. Sci. Res. 7(4): 339-340, 2020.
  6. Recommendation on an updated standarization of serum magnesium reference ranges. Rosanoff A, Micke O, von Ehrlich B, Kisters K, Kraus A, Touyz RM et al. Eur. J. Nutr. 61(7): 3697-3706, 2022.