Aschenbach JR1, Becker SK1, Sponder G1, Kolisek M2

Freie Universität Berlin, Berlin
2 Comenius University, Martin, SK 

 

Magnesium (Mg) ist eines der bedeutendsten Ionen im Körper von Säugetieren. Es wird über die Resorption aus dem Magen-Darm-Trakt sowie die Harnausscheidung reguliert. Für beide Prozesse fehlt eine hormonelle Regulation; sie erfolgen in Abhängigkeit von den Konzentrationsgradienten. Da pflanzliche, rohfaserreiche Nahrung im Regelfall hohe Mg-Konzentrationen enthält, nehmen Kühe allgemein viel mehr Mg mit dem Futter auf als Omnivoren wie beispielsweise der Mensch. Die Ursache für einen Mg-Mangel ist bei Kühen entsprechend viel häufiger sekundär als primär. Beim Wiederkäuer sind es kaliumreiche, natriumarme Futtermittel mit einem hohen Proteingehalt, wie beispielsweise frisches Weidegras, die durch Mg-Resorptionsbeeinträchtigung im Pansen zu einem sekundären Magnesiummangel führen (sog. Weidetetanie). Durch Mg-Mangel werden aber auch weitere Erkrankung begünstigt. So wird beim Mg-Mangel auch die Wirkung des Parathormons beeinträchtigt, so dass es um den Geburtszeitraum zur Hypokalzämie bis hin zum Festliegen kommen kann (sog. Gebärparese). Daneben gibt es Hinweise, dass auch das postpartale metabolische Syndrom der Milchkuh durch einen Mg-Mangel forciert wird oder zumindest durch hochdosierte Mg-Zusätze zum Futter abgemildert werden kann. Mechanistische Studien legen eine Stabilisierung des Glukose- und Lipidstoffwechsel nahe.