Kisters K1,2,4, Kisterst L2, Werner T2, Micke O2, Classen HG2, Gremmler B1,2, Gröber U2,4, Porta S2, Westhoff T3

1 Med. Klinik I, St. Anna Hospital, Herne
2 Ges. für Magnesium-Forschung, Tutzing
3 Med. Klinik I, Marien Hospital, Herne, Ruhr-Univ.-Bochum

4 Inst. für Mikronährstoffmedizin, Essen, Germany

 

Serum- und ionisierte Magnesiumspiegel sind von zunehmenden Interesse in der Medizin (1-6).

Die Verteilung von Magnesium im Blut setzt sich wie folgt zusammen:

5 bis 15 % sind komplex gebunden, 20 bis 30 % eiweißgebunden, 55 bis 70 % liegen in ionisierter Form vor. Bisher findet die Bestimmung von Serum/Plasma-Magnesium-Konzentrationsbestimmung im klinischen Alltag im Krankenhaus das größte Interesse. Zur Abschätzung eines intakten Magnesiumhaushaltes bietet jedoch das Messen des ionisierten Magnesium große Vorteile. Das ionisierte Magnesium ist das eigentlich aktive Magnesium was im Blut zirkuliert. Generell ist die Abschätzung des Magnesiumhaushaltes im klinischen Alltag von großer Bedeutung. Serum/Plasma- oder Magnesium-Konzentrationsmessungen machen hierbei je nach Literaturangaben nur 1 % des Gesamtkörpermagnesiums aus. Der Hauptspeicherort für Magnesium sind bekanntermaßen Muskel und Knochen. Nach neuen Daten existiert jedoch keine Korrelation zwischen Serum und ionisierten Magnesiumspiegeln (5,6). Vor ca. 20 Jahren wurde in Studien mit kleiner Fallzahl eine Korrelation vermutet.

Wir kennen mittlerweile ca. 600 wichtige magnesiumabhängige Enzyme und Proteine. Der klinische Alltag ist im Wesentlichen durch Patienten mit Magnesiummangelzuständen charakterisiert. Hierzu zählen insbesondere kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes mellitus, sportliche und Stress-Situationen, gastrointestinale Erkrankungen, renale Verluste, ZNS-Erkrankungen aber auch Patienten mit einer Radio- und Chemotherapie. Die Substitution mit Magnesium ist in diesen Fällen dringend erforderlich. Mittels moderner Analytik bei der Bestimmung des ionisierten Magnesiums kann hierbei der Therapieerfolg leicht kontrolliert werden.

 

Literatur

1. Magnesium in prevention and therapy. U. Gröber, J. Schmidt, K. Kisters. Nutrients 7: 8199-8226; 2015

2. Magnesium in health and disease. K. Kisters, U. Gröber. Plant and Soil. 368: 155-165; 2013

3. Magnesium metabolism, vitamin D and interleukines in cardiovascular disease. K. Kisters, B. Gremmler, U. Gröber, F. Tokmak. Metabolomics 6: 2 e-pub: 2016

4. Magnesium: Bedeutung für die hausärztliche Praxis. O. Micke, J. Vormann, H.G. Classen, K. Kisters. DMW 145:1628-1634; 2020

5. Ionized magnesium deficiency in elderly hypertensive patients in a pilot study. K. Kisters. U. Gröber, B. Gremmler, J. Sprenger, F. Wroblewski, A. Deutsch, L. Kisters, T. Westhoff, M. Kolisek. Nutr. Food Sci. J. 3 (2): 129-134, 2020

6. Low ionized magnesium, vitamin D and interleukin 6 concentrations in elderly hypertensive patients. K. Kisters, U. Gröber, J. Vormann, T. Werner, F. Wroblewski, A. Deutsch, L. Kisters, R. Mücke, O. Micke, A. Kraus, T. Westhoff. Trace Elem. Electrolyt 2021 in press