Winter JC1, Sponder G2, Aschenbach JR2, Gehlen H1

1 Klinik für Pferde, Allgemeine Chirurgie und Radiologie, Freie Universität Berlin
2 Institut für Veterinär-Physiologie, Freie Universität Berlin

Bei Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 liegt häufig ein Magnesiumdefizit auf zellulärer Ebene oder im Serum vor. Eine Supplementierung mit Magnesium über den Bedarf hinaus kann bei diesen Patienten die Insulinsensitivität verbessern. Das Metabolische Syndrom des Pferdes ähnelt in vielen Punkten dem Diabetes Mellitus Typ 2 des Menschen. In unserer Untersuchung wurden bislang 25 Pferde mit Metabolischem Syndrom für drei Monate mit 30 mg/kg Magnesium als Magnesiumaspartat-Hydrochlorid oder einem Placebopräparat supplementiert. Die Verteilung in beide Gruppen erfolgte randomisiert. Pferdebesitzer und Untersucher waren verblindet. Die Pferde wurden vor und nach der Supplementierungsphase gewogen, Body Condition Score (BCS) und Cresty Neck Score (CNS) bestimmt, sowie einer klinischen Untersuchung und einem kombinierten Glukose-Insulin Toleranztest unterzogen. Zusätzlich wurden Leberenzyme, Blutfette, Fruktosamine, die ACTH-Konzentration, RISQI (reziproke Quadratwurzel aus Insulin) und MIRG (modifiziertes Glukose-Insulin Verhältnis) bestimmt. Die Magnesiumkonzentration wurde im Serum und in den Lymphozyten bestimmt. Als sensitivste Parameter zur Beurteilung der Insulinsensitivität gelten die Zeit bis zum Wiedererreichen des Glukosebasalwertes sowie die Insulinkonzentration nach Stimulation. Die normalverteilten Daten wurden mit einem t-Test für unabhängige Stichproben, die nicht normalverteilten Daten mittels Mann-Whitney-U-Test untersucht. Die Pferde haben in der Supplementierungsphase wie gewünscht kein Gewicht verloren, BCS und CNS blieben unverändert. Es wurden keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Leberenzyme, Blutfette, Fruktosamine und der ACTH-Konzentration in beiden Gruppen festgestellt. Die Insulinkonzentration nach Stimulation zeigte ebenfalls keine signifikanten Unterschiede. Die Zeit bis zum Wiedererreichen des Glukosebasalwertes wurde mittels Überlebenszeitanalyse und Cox-Regression untersucht. Hierbei zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen beiden Gruppen mit einem schnelleren Absinken auf den Basalwert in Gruppe A. Dies entspräche einer deutlich verbesserten Insulinsensitivität der Tiere in Gruppe A bei der Nachuntersuchung. Im Rahmen der Studie sollen weitere 15 Tiere untersucht werden, eine abschließende Auswertung wird dann vorgenommen.