Ratzmann GW1, Lühder H, Jeran I, Ratzmann LK, Seer OR

MAGIP-Project Greifswald, Deutschland

1Facharzt für Kinderheilkunde, Am Kohlgraben 22, 17498 Neuenkirchen (vormals Kinderklinik der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald)

Untersuchte Eltern (15 m, 6 w) von 15 Kindern/Jugendlichen mit Manifestationen (ZNS, viszeral) eines Magnesium-Mangel-Syndroms zeigten folgende Auffälligkeiten und Ergebnisse: Säuglings-Rachitis und tetanische bzw. Fieberkrämpfe in je 33,3 %, bei Untersuchung (Alter zwischen 28-47 Jahre) ausgeprägte trophische Störungen von Zähnen/Gebiss/Gingiva in 81 % und in 62% der Nägel, ein positives Chvostek-Zeichen in 51 % und als Bestätigung einer latenten Tetanie einen positiven Test nach VON BONSDORFF in 88 % der Eltern. Zusätzlich ergaben Messungen niedrig-normale bzw. erniedrigte Serumwerte für Kalzium (Ca; < 2,2 mmol/l)) und/oder Magnesium (Mg; < 0,75 mmol/l) in 47,5 % der Fälle (10/21): Ca und Mg kombiniert niedrig 4x, Ca normal / Mg niedrig 4x, und Ca niedrig / Mg normal 2x. Nur in 2 Fällen war eine Tetanie bekannt! Bedeutsam scheint, dass 67 % (1 Vater, 9 Mütter) neuro-psychiatrisch wegen anderer Diagnosen betreut wurden (Epilepsie /2x, unklare Synkopen/1x, schwere Migräne/ 1x, krisenhafte schwere psycho-vegetative Versagenszustände / psychotische Reaktionen / 3x, Hyperventilations-Anfälle mit Angst-/Panik-Symptomen/ 2x). Die Resultate verweisen einerseits auf Störungen des Ca-Mg-Stoffwechsels, andererseits auf Zusammenhänge mit anderen psychiatrisch relevanten Syndromen bei den Eltern. Insgesamt sprechen die Befunde für die Existenz heredo-familiärer Faktoren.