Münzenberg KJ, Meßler JGJ, Classen HG

Bonn/Hohenheim-Stuttgart

Im Skelett folgen alle Erdalkalimetalle dem gleichen Verteilungsmuster; Unterschiede beruhen vor allem auf
ihrer Stellung innerhalb der II. Hauptgruppe des Periodensystems. – Der kleinere Ionenradius von Magnesium
(Mg) im Vergleich zu Calcium (Ca) hat zur Folge, dass Mg das Ca im Calciumphosphatmineral nur unzureichend
substituieren kann und größtenteils in der Hydratationshülle lokalisiert bleibt; die Auswirkungen eines Mg-
Mangels sind überwiegend metabolisch erklärbar. Wegen seines im Vergleich zu Ca größeren Ionenradius kann
Strontium (Sr) das Ca im Kristallgitter nicht 1:1 ersetzen, täuscht aber z. B. nach medikamentöser
Verabreichung infolge höherer Strahlendichte röntgenologisch eine höhere Knochengewebsmenge bis zu 10%
vor, die sich berechnen lässt. Die mittlere Verweildauer im Knochen beträgt für Mg 1 430 Tage, für Sr 2850
Tage und für Ca 3850 Tage. Besonders wichtig ist der Mg/Ca-Quotient von gleich oder größer als 0,2 in Plasma
und interstitieller Flüssigkeit, der die Bildung von kristallinem Calciumphosphat (Apatit), d. h. von Verkalkungen
verhindert. Dem Sr fehlt diese Eigenschaft.

JGJ Meßler: Zum Einfluss von Strontium auf die Knochendichtemessung und das Knochenmineral in vivo.
Dissertation, Bonn, 2015.
Rote-Hand-Brief zu Protelos® (Strontiumranelat) vom 10.03.2014