Vormann J, IPEV-Institut für Prävention und Ernährung, Ismaning/München

Die moderne westliche Ernährung ist von Überfluss geprägt, der erheblich zur Entwicklung von chronischen
Krankheiten beiträgt. Die Menschheit hat sich über Millionen von Jahren entwickelt. Genetisch bestehen
jedoch nur sehr geringe Unterschiede zwischen uns und unseren steinzeitlichen Vorfahren. Die
Lebensbedingungen, insbesondere im Hinblick auf körperliche Bewegung und Ernährung, unterscheiden sich
allerdings erheblich zwischen damals und heute. Die Mineralstoffzufuhr war in der Steinzeit höher als
gegenwärtig und der menschlichen Stoffwechsel ist wahrscheinlich besser an diese hohe Aufnahme angepasst,
als an die aktuell übliche, die gerade ausreicht, offenkundige Mängel zu vermeiden. Immer mehr
Untersuchungen weisen darauf hin, dass die moderne Ernährung eine chronische Säurebelastung induziert.
Epidemiologische Daten zeigen, dass eine chronische geringgradige metabolische Azidose sowie
Mineralstoffmangel, insbesondere von Magnesium, wichtige Risikofaktoren für verschiedene Krankheiten sind.
Dieses Wissen wird jedoch in der modernen klinischen Praxis oft nicht umgesetzt. Eine ernährungsbedingte
Säurebelastung ist mit einem erhöhten Risiko für Osteoporose und Diabetes verbunden und induziert
Magnesiumverluste. Der Magnesium-Status wiederum korreliert mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetesund
Krebsrisiko. Weiterhin gibt es Hinweise auf eine Verbindung zwischen Azidose, Magnesium-Aufnahme und
kognitiven Funktionen. Eine alkalischere Diät würde auch die Magnesiumaufnahme erhöhen, da die
Hauptlieferanten von Basen in unserer Nahrung Gemüse und Früchte sind, die auch erhebliche Mengen an
Magnesium enthalten. Bei der Supplementierung von Magnesium müssen zwei unterschiedliche Aspekte
berücksichtigt werden; die absolute Menge an Magnesium und die Art des Magnesiumsalzes. Alkalisalze wie
Magnesiumcitrat versorgen den Körper nicht nur mit Magnesium sondern der Citratanteil hat zusätzlich eine
alkalisierende Wirkung, wodurch diese Präparate nicht nur einen Magnesiummangel sondern auch eine
diätetische Säurebelastung ausgleichen können.