Kisters K1,4, Gremmler B1, Tokmak F1, Baraliakos X1, Quang M2, Hausberg M3, Gröber U4 1Medizinische Klinik I, St. Anna Hospital Herne; 2Nephrologie, Universitätsklinik Düsseldorf; 3Medizinische Klinik I, Städt. Kliniken Karlsruhe; 4Institut für Mikronährstoffmedizin Essen, Deutschland

In aktuellen Publikationen wird darauf hingewiesen, dass ein Magnesiummangel sich negativ auf den Vitamin D-Haushalt auswirken kann und diese Wechselbeziehung auch andersherum gilt. Verantwortlich hierbei sind Vitamin D verstoffwechselnde Enzyme sowie Typ 2 Natriumphosphat-Cotransporter-Messenger RNA Expression. Hieraus resultiert aktuell, dass bei einem Magnesiummangel und bei einem gleichzeitigen Vorliegen eines Vitamin D-Mangels sowohl zur Wirkung einer Magnesiumtherapie als auch zur Wirkung einer Vitamin D-Substitution beide Substanzen ausgeglichen werden müssen.
In der hier vorliegenden Untersuchung wurde nun in diesem Zusammenhang ein Magnesium- und Vitamin D-Mangel bei Risikopatienten mit Hypertonie und Diabetes mellitus Typ 2b untersucht. Da hierbei bekanntermaßen auch das Krankheitsbild Arteriosklerose maßgeblich im Vordergrund steht, wurde zusätzlich Interleukin 6 gemessen. Die Daten zeigen, dass bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2b und Hypertonie ein statistisch signifikanter Magnesium- und auch Vitamin D-Mangel vorliegen. Zusätzlich fanden sich bei all diesen Patienten, die Interleukin 6-Spiegel statistisch signifikant erhöht (p < 0,05). Die Morbidität und Mortalität bei Hypertonie und Diabetes mellitus ist ein Hauptproblem in der Inneren Medizin. Hierbei gilt es insbesondere aufgrund der neueren Untersuchungen dem Aspekt des Magnesium- und Vitamin D-Mangels entgegenzuwirken. Bekanntermaßen wird durch eine Magnesiumtherapie die Hypertonie, eine Herzinsuffizienz aber auch Herzrhythmusstörungen positiv beeinflusst. Der positive Effekt einer Vitamin D-Substitution in Bezug auf kardiovaskuläre Mortalität und Morbidität ist in den letzten Jahren ebenfalls gut belegt. Durch entsprechende Substitution mit diesen beiden Substanzen kommt es auch zu einer deutlichen Verbesserung des Gefäßstatus bei Risikopatienten. Hierbei zeigt sich in vielen Studien dosisabhängig eine Verbesserung der Endothelfunktion.
Zusammengefasst sollte bei Risikopatienten mit Hypertonie und Diabetes mellitus Magnesium und Vitamin D bestimmt werden. Falls hier Mangelsituationen vorliegen, muss in jedem Fall Magnesium und Vitamin D gleichzeitig substituiert werden. Die Dosierung mit Magnesium sollte ca. 300 bis 480 mg/Tag betragen. Vitamin D sollte mit ca. 1000 IE täglich substituiert werden. Im Einzelfall müssen diese Dosierungen natürlich deutlich höher angepasst werden.
Literatur: H. Matsuzaki et al. Magnes. Res. 26 (2): 83-86, 2013, K. Kisters et al. J. Hypertens. 32: e474, 2014