Classen HG, Gröber U, Kisters K Universität Hohenheim, D-70593 Stuttgart

Eine ständig zunehmende Zahl von Arzneimitteln (Arizona Center for Education and Research on Therapeutics) kann das QT-Intervall verlängern und das Auftreten von Torsades-de-Pointes (TdP) Tachycardien begünstigen. Da eine Hypomagnesiämie die Entwicklung von TdP begünstigt, muss das Serum-Mg vor der Gabe von Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern, normalisiert werden (Vierling et al, DMW 2013; 138:1165-71). Dies trifft auch für eine zunehmene Zahl von Substanzen zu, die eine Hypomagnesiämie induzieren können: Alkylanzien, zB Cisplatin, antimikrobielle Substanzen, zB Aminogycoside, Immunsuppressiva, zB Ciclosporin, Pentamidin, Schleifendiuretika, zB Furosemid, Laxantien und Protonenpumpenhemmer, zB Omeprazol (Classen et al, MMP 2012; 35: 2-8). – Auf der andern Seite normalisierten psychotrope Substanzen (zB Sertralin, Amitriptylin, Haloperidol, Risperidon) das Ery-Mg bei Patienten mit schwerer Depression, Schizophrenie und Manie (Nechifor, Mag Res 2008;21:97-100) und Murck (J Psychiatr 2013; 47:955-965) berichtet, dass Ketamin, Imipramin, die Glitazone und Metformin das intrazelluläre Mg erhöhen (bzw normalisieren). Dies stützt das Postulat von Roland Fehlinger (Mag Bull 2012; 12: 35-42): “Neurology and psychiatry offer the widest field for beneficial Mg treatment“.