Adamietz IA, Zeller S, Sahinbas H, Kaplan N Marienhospital Herne, Uniklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Hölkeskampring 40,44625 Herne

Hintergrund: In der Literatur wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass Patienten mit Tumoren neben schulmedizinischer Behandlungsmaßnahmen auf komplementäre Verfahren zurückgreifen, um das therapeutische Spektrum ganzheitlich zu erweitern. Aufgrund der starken Verbreitung komplementärer Angebote für Krebspatienten, wird der Strahlentherapeut häufig mit der Aufgabe der Bewertung dieser Maßnahmen konfrontiert. In den letzten Jahren verstärkte sich bei uns der Eindruck, dass die Patienten das Magnesium aus dem Blickwinkel verlieren. Aus diesem Grunde starteten wir eine Umfrage unter den bestrahlten Tumorpatienten, um diese Fragestellung zu beleuchten.
Methodik: Zwischen Januar und Juni 2014 wurden 104 Patienten strukturiert befragt. Die Fragen umfassten Kenntnisse über Magnesium, den subjektiven Effekt der Substitutionsbehandlung, sowie Gründe für die Medikamenteneinnahme.
Ergebnisse: Verwertbar erschienen Antworten von 102 Patienten. Dabei berichteten (n=87) der Patienten, dass sie Magnesium in den Kombinationspräparaten einnehmen, nur (n=18) der Patienten war über die Wirkungsmechanismen und Symptome des Magnesiummangels informiert. 42% (n=42) der Patienten nahmen Magnesiumpräparate aufgrund anderer Ursachen, als die Tumorerkrankung. Im Vordergrund standen dabei unterschiedliche klinische Probleme. Die meisten Patienten (n=73) konnten die subjektive Besserung nach Einnahme verschiedener Medikamente dem Magnesium nicht zuordnen. Nur ein geringer Anteil an Patienten war über die Magnesiumdosierung unter verschiedenen klinischen Bedingungen informiert.
Schlussfolgerung: Das Magnesium ist als Medikament im Bewusstsein der Tumorpatienten präsent. Das Mittel spielt aber eine untergeordnete Rolle zugunsten von Ernährung oder anderer medikamentöser Maßnahmen. Die meisten Patienten sind davon überzeugt, dass sie ihren Magnesiumbedarf durch die Einnahme von Kombinationspräparaten decken können. Aufgrund der Umfrage konnten wir den subjektiven Eindruck gewinnen, dass Magnesium bei bestrahlten Patienten in unzureichender Menge eingenommen wird.