Adamietz I, Kisters K, Gröber U Strahlentherapie Marienhospital Herne, Ruhruniversität Bochum, St. Elisabeth-Gruppe Ruhr

 

Die Bestimmung der Elektrolyte Calcium und Magnesium hat in der Strahlentherapie in den letzten Jahren zunehmendes Interesse gefunden. Ebenso ist die Bedeutung von Elektrolytveränderungen für die Cancerogenese Gegenstand zahlreicher neuerer Publikationen. Aufgrund einer Vielzahl klinischer Untersuchungen und Beobachtungen kommt ebenso Veränderungen im Elektrolytehaushalt bei radio-onkologischen Patienten zunehmend Bedeutung zu. Besonders unter dem Aspekt der Zytoprotektion und dem Themenkomplex Inflammation und Gefäßveränderungen haben hier insbesonders Magnesium und Calcium einen großen Stellenwert. Da erhöhte Calcium-/Magnesiumquotienten eine zunehmende Rolle bei Gefäß-schäden, Arteriosklerose und Inflammation spielen, wurde hier in der vorliegenden Untersuchung die Bedeutung eines gestörten Calcium-/Magnesiumquotienten bei strahlentherapeutischen Patienten untersucht. Mittels Nova Phox M Gerät wurden ionisierte Calcium- und Magnesiumkonzentrationen sowie dann der Calcium-/Magnesiumquotient bei 35 Tumorpatienten unter laufender Strahlentherapie ermittelt. Bei 34 Patienten fand sich hier der Calcium-/Magnesiumquotient statistisch signifikant erhöht (p < 0,01) im Vergleich zu einem Normkollektiv von 15 Patienten und dem bestehendem Normbereich < 2.

9 von 35 Patienten (26 %) der untersuchten Patienten hatten in dieser Untersuchung erhöhte ionisierte Calciumkonzentrationen. Die Bedeutung erhöhter Calciumkonzentrationen, erniedrigter oder niedrig normaler Magnesiumkonzentrationen und eines resultierenden erhöhten Calcium-/Magnesiumquotienten sind bei Gefäßschäden hinlänglich gut dokumentiert worden. Der primäre gefäßschädigende Aspekt der Strahlentherapie ist hier sicherlich ursächlich anzunehmen ebenso wie das Tumorleiden.

Zusammengefasst zeigen die hier vorliegenden Daten, dass gestörte Calcium- und Magnesiumkonzentration bei onkologischen Patienten unter einer Strahlentherapie häufig auftreten. Statistisch signifikant erhöht ist der Calcium-/Magnesiumquotient. Dieses wirkt sich insgesamt negativ auf den Gefäßstatus und inflammatorischer Prozesse bei radioonkologischen Patienten aus.