Porta S. 1,2,3, Gell H. 2, Töbich P. 2, Lanz M. 2, Burger F. 2, Fuchsbichler S. 2, Kisters K. 4

 

1) Institut für Angewandte Stressforschung, Judendorf Strassengel, Dillach; 2) Theresianische Militärakademie, Wiener Neustadt; 3) Institut für Pathophysiologie und Immunologie der Med. Univ. Graz ÖSTERREICH; 4) St. Anna Hospital, Herne, BRD

Material und Methoden: Binnen einer Woche wurden vor- und nach aufeinander folgenden physischen und psychischen Belastungen an 15 Probanden in acht Abnahmen aus je 100 Mikroliter Kapillarblut ionisiertes Mg++, HCO3, pCO2 und der pH Wert bestimmt.
Ergebnisse: Die deutlichsten Mg-Einbrüche waren nach den drei physischen Belastungen in Form von 2400m-Läufen zu sehen, die gleichzeitig mit pCO2 Abfällen der Gruppendurchschnitte erfolgten. Psychische Belastungen, besonders Ermüdung, schlugen sich in HCO3 Abfällen bei gleichzeitig höheren Mg Werten nieder. Während sich die pCO2- und Mg++ Werte nach physischen Anstrengungen anfangs sehr deutlich, später aber in geringerem Masse erholten, war im Wochenverlauf eine stetige Abnahme des HCO3 Puffers zu sehen. Bei drei Blutabnahmen während der beiden letzten Untersuchungstage korrelierte das Verhalten der beiden Puffersysteme positiv.
Diskussion und Schlussfolgerungen: Akute Belastung führt zu Mg++ Abfall, chronische Belastung erniedrigt die Mg++ Blutwerte vorerst nicht. Die gleichzeitig mit chronischer Belastung eintretende HCO3 Verminderung weist aber auf dauernd erhöhten Umsatz hin, was durch die immer schlechtere Erholung von Mg++ und Pufferwerten unterstrichen wird. Besonders der parallele Verlauf der beiden Puffersysteme gegen Schluss der Untersuchung weist auf additiv - erschöpfende Stoffwechselbelastung als Grund der beobachteten Mg++- Verarmung hin. Obendrein zeigt es sich, dass Mg++ Veränderungen einer der deutlichsten Belastungs – und Erschöpfungsindikatoren sind.