Fabian H4, Renner W4, Gell H3, Pichlkastner K3, Porta S1,2 1 Institut für Angewandte Stressforschung, Dillach, Austria; 2 Institut für Pathophysiologie, Medizinische Universität, Graz, Austria; 3 Theresianische Militärakademie, Wiener Neustadt; 4 Institut für Psychologie, Universität Klagenfurt, Kärnten, Austria

16 Fähnriche der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt, Österreich, wurden aufgefordert eine psychologische Testserie auszufüllen, welche unter anderem die subjektiv wahrgenommene Belastung und die Resilienz quantifizierten. Gleichzeitig wurden Blutgase, Pufferkapazität, Laktat, Blutzucker und Elektrolyten aus wenigen Tropfen Kapillarblut - vor und nach einem 2400m Lauf, mit einer moderaten Zeitvorgabe - bestimmt. Die Ergebnisse zeigen, dass die subjektive Belastung mit dem Blutzuckerspiegel, welcher wiederum als Stressmarker (Epinephrin-Erhöhung) bekannt ist, korreliert. Je höher der Blutzucker war, desto geringer war der Delta-Blutzucker aufgrund des Laufes. Allerdings waren Blutzuckerveränderungen umgekehrt proportional zu pCO2-Veränderungen, was bedeutet, dass Menschen unter größerem Stress eine höhere Atemfrequenz haben. Zugleich war die höhere Atemfrequenz linear proportional zum Rückgang des ionisierten Mg. Folglich konnten wir beobachten, dass geringerer Abfall des ionisierten Mg, aufgrund des Laufes, gleichzeitig mit höheren Resilienz-Scores zusammenhängt. Die Resilienz ist im sportlichen Kontext fast ein Synonym für Fitness, welche umso besser ist, je schneller man sich nach einer Belastung wieder erholt. Ergebnisse früherer Studien zeigen, dass niedrige Laktatwerte mit kleinen Mg-Werten, und geringer Mg-Abfall mit den besten Scores der sportlichen Leistung korrelieren. Kleinste Mg-Änderungen sind daher gleichzeitig quantitative Korrelate niedriger Spannung, guter Fitness und hoher Resilienz. Psychologische Scores, Stoffwechselparameter und ionisiertes Mg bilden so ein sich gegenseitig ergänzendes Beurteilungssystem. Darüber hinaus deuten diese Korrelationen stark in Richtung einer trainierbaren Resilienz.