Borrmann K, Eich H-T, Greve B
Klinik für Strahlentherapie – Radioonkologie-, Albert-Schweitzer-Campus 1, UKM, Münster

 

Die therapeutische Bestrahlung von Tumoren führt trotz technischer Optimierungen immer auch zu einer Belastung von Normalgewebe. Es kommt hier zur Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), welche über DNA-Schädigungen zu intensiven Nebenwirkungen (wie Erytheme, Fibrosen, Teleangiektasien, Nekrosen etc.) führen. Antioxidantien sind in der Lage ROS zu neutralisieren und Nebenwirkungen zu verringern. Wir untersuchten Hydroxytyrosol (HT) und das Thioredoxin-mimetische Peptid CB3 (TMP) auf ihre radioprotektive Wirkung. Die ROS-Level stiegen in HaCaT- (Haut) und HUVEC-Zellen (Endothel) nach Bestrahlung stark an. Durch die Behandlung mit den Antioxidantien wurden die ROS-Level reduziert. In Folge zeigten sich im Angiogenese-Assay signifikant mehr Gefäßstrukturen im Vergleich zur Kontrolle. Im Kolonietest und Wound healing-Assay mit HaCaT führte die Behandlung mit den Antioxidantien zu mehr Zellüberleben bzw. zu einem schnelleren Wundschluss. Sowohl HT als auch TMP wirken radioprotektiv durch Verringerung der ROS im Hautzell- und Endothelzellmodell. Wir arbeiten derzeit an dem kombinierten Einsatz der Antioxidantien und Magnesium. Die hier untersuchten Substanzen können als Gel-Overlay bei der Bestrahlung von Brusttumoren die Strahlenwirkung an der Haut verringern und im Falle einer adjuvanten Bestrahlung die Wundheilung während der Strahlentherapie verbessern.