Raum S, Verla-Pharm Arzneimittel, 82324 Tutzing, DE

 

Hintergrund/Ziel. Die Symptomatik des Magnesiummangels und des Fibromyalgiesyndroms (FMS) weisen große Überschneidungen auf. Die Datenlage zum Magnesiumstatus bei FMS bzw. zu dessen Einfluss auf die FMS-Symptomatik ist bisher begrenzt und heterogen. Ziel dieser Studie war daher die Erfassung des Magnesiumstatus von FMS-Patienten und möglicher Zusammenhänge des Magnesiumstatus mit Schweregrad und Symptomen des FMS.

Methoden. Bei 100 FMS-Patienten wurden die Magnesiumkonzentrationen in Serum, Vollblut und Erythrozyten sowie das ionisierte Magnesium im Serum gemessen, zusätzlich das jeweilige Verhältnis zu Calcium berechnet. Ausprägung und Symptome des FMS wurden anhand validierter Fragebögen erfasst: ACR-Kriterien (American College of Rheumatology), Fibromyalgia Impact Questionnaire (FIQ-G), Gesundheitsfragebögen für Patienten (PHQ-15, PHQ-4).

Ergebnisse. Auf Basis eines herkömmlichen Referenzbereichs für Magnesium (Serum: 0,76-1,10 mmol/l) konnte kein Magnesiummangel festgestellt werden. Unter Verwendung aktuellerer Richtwerte/Zielkriterien (Serum-Magnesium ≥ 0,85 mmol/l; Magnesium-Calcium-Quotient im Serum > 0,4) wurden dagegen Prävalenzen des Magnesiummangels von 20,2 % bzw. 83,8% registriert. Eindeutige Korrelationen des Magnesiumstatus mit Schweregrad und Symptomen des FMS ergaben sich nicht.

Diskussion/Schlussfolgerung. Das Vorliegen eines Magnesiummangels bei FMS konnte nicht sicher bestätigt werden, aktuelle Parameter weisen jedoch auf einen hohen Anteil an FMS-Patienten mit latentem Magnesiummangel hin. Aufgrund genereller Erwägungen und angesichts der ähnlichen Symptomatik sollte ein Magnesiumdefizit bei den Betroffenen zwingend vermieden bzw. behandelt werden, um deren Beschwerden nicht unnötig zu verstärken.