Cibulka M1, Brodňanová M1, Grendár M1, Necpal J2, Škorvánek M3, Haň V3, Veselý B4, Benetín J5, Kurča E6, Grofik M6, Kolísek M1

1Biomedical Centre Martin, Jessenius Faculty of Medicine in Martin, CU in Bratislava

2Clinic of Neurology, Agel hospital, Zvolen

3Clinic of Neurology, L. Pasteur University hospital, Košice

4Clinic of Neurology, Faculty hospital Nitra, Nitra

5Clinic of Neurology, University hospital Bratislava, Bratislava

6Clinic of Neurology, University hospital Martin, Martin

 

Einleitung: Die Parkinson-Krankheit (PK) ist eine häufige neurodegenerative Krankheit bei Senioren. Die Hauptrisikofaktoren für diese behandelbare, aber nicht heilbare Krankheit sind fortgeschrittenes Alter und männliches Geschlecht. Die Pathogenese der idiopathischen Form der PK ist multifaktoriell. Sowohl genetische Prädisposition, als auch Umweltfaktoren spielen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung dieser Krankheit. Seit Kurzem konzentriert sich die Aufmerksamkeit der Wissenschaft auf den möglichen Zusammenhang zwischen Abweichungen in der Mg2+-Homöostase und der Pathogenese der PK. Das SLC41A1-Gen, welches den gleichnamigen Natrium-Magnesium-Austauscher codiert, konnte als eines der Gene identifiziert werden, die im PARK16-Lokus lokalisiert sind. Dieser Lokus wurde in einigen Publikationen mit dem Risiko einer PK-Entwicklung in Verbindung gebracht. Das Ziel unserer multizentrischen Studie war es, den Zusammenhang der Anwesenheit von einzelnen Nukleotid-Varianten der ORF-Region (rs11240569, rs708727, und rs823156) von SLC41A1 mit dem Risiko einer PK-Entwicklung zu analysieren.

Material und Methoden: DNA-Proben von 508 Patienten mit einer PK-Diagnose der Zentren für Extrapyramidale Erkrankungen in Martin, Zvolen, Košice, Nitra und Bratislava wurden in der Studie analysiert. Die Kontrollgruppe stellten DNA-Proben von 472 aufgrund von definierten Aufnahme- und Ausschlusskriterien für die Studie ausgewählte Personen dar. Varianten in der ORF-Region wurden mit Hilfe von TaqMan®-Sonden über qPCR identifiziert. Die gewonnenen Daten wurden mittels frequentistischer Statistik sowie durch Ansätze maschinellen Lernens im Randon Forest Algorithmus analysiert.

Ergebnisse: Durch die Analyse der Daten in den dominanten (GG vs. GA+AA) und vollständig dominanten (GG+AA vs. GA) Modellen fanden wir heraus, dass die rs708727-Variante signifikant (p<0.05) mit einem erhöhten Risiko der Entwicklung von PK zusammenhängt. Die verbleibenden Varianten und Haplotypen zeigten keinen signifikanten Zusammenhang mit dem Risiko einer PK-Entwicklung. Das Vorhandensein einer der Varianten hatte keinen Einfluss auf das Alter, mit welchem die Patienten erkrankten.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse unserer Studie unterstützen die Theorie, welche die Mg2+-Homöostase mit der Äthiopathogenese der PK verknüpft. Die rs708727-Variante und ihr Effekt auf die Expression von PM20D1 könnten zum Teil die Pathogenese von Demenz erklären, die häufig bei Patienten mit PK auftritt.