Hausberg M1, Kisters K2 1Medizinische Klinik I mit Schwerpunkt Allgemeine Innere Medizin, Nephrologie, Rheumatologie und Pneumologie, Städtisches Klinikum Karlsruhe 2Medizinische Klinik I, St.-Anna Hospital, Herne

Der Stellenwert von Magnesium bzw. eines Magnesiummangels auf das kardiovaskuläre System wird kontrovers diskutiert. In vitro Studien belegen, dass sich Magnesium günstig auf Parameter des oxidativen Stresses auswirkt. Ebenso werden Parameter der Inflammation positiv beeinflusst, und die Insulin-Signaltransduktion auf dem Postrezeptorlevel wird im Sinne einer verbesserten Insulinsensitivität verändert. Diese Untersuchungen sprechen für eine Verbesserung der Endothelfunktion durch Magnesium. Auch in-vivo Studien im Tiermodell belegen eine verbesserte Endothelfunktion durch Magnesiumsupplementation, wenngleich die verfügaren Untersuchungen zum Teil kontroverse Ergebnissen aufweisen. In-vivo Untersuchungen am Menschen zeigen ebenfalls positive Wirkungen einer Magnesiumsupplementation auf Parameter der Endothelfunktion. Bei niereninsuffizienten Patienen beeinflusst ein Magnesiummangel die kardiovaskuläre Prognose ungünstig, ein Magnesiumsupplementation kann funktionelle und strukturelle Eigenschaften großer Arterien günstig beeinflussen. Wirkungen auf Paramter der Fettstoffwechsels, des Glucosestoffwechsels und andere kardiovaskuläre Risikofaktoren werden in der verfügbaren Literatur kontrovers beschrieben. Bislang konnte in prospektiven randomisierten Studien bei insgesamt heterogener Studienlage allerdings kein eindeutig positiver Effekt einer diätetischen Magnsiumsupplementation auf die kardiovaskuläre Ereignisrate beim Menschen belegt werden. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass wahrscheinlich eine Dosis-Wirkungsbeziehung besteht und in vielen Studien nur der Einfluss von einer vergleichsweise geringen Magnesiumdosis untersucht wurde.